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Donnerstag, 13.12.2012, 11:58:02

Word up!

Sprachliche Preziosen in Miami Vice (II)

Und weiter geht’s! Diesmal mit einer Folge aus der dritten Staffel, die es zur Abwechslung mit politischen, kontroversen Themen versucht. Ein Paradebeispiel hierfür ist »Liebe und Tod« (im Original noch pathetischer: »When Irish Eyes Are Crying«), wo gleich zu Beginn John Lennons Imagine missbraucht wird, um das Pathos zu heben, was glücklicherweise nicht allzu lange gelingt: Denn zur Dekonstruktion benötigt Miami Vice keinen Jacques Derrida, das erledigt die Serie – wie so oft – zuverlässig selbst.

Sean Carroon (vor Publikum): »Die gesamte Presse, die Politiker, alle protestieren sie gegen das Apartheidssystem in Südafrika und die russische Invasion von Afghanistan. Aber ich will Ihnen mal etwas sagen: Das krasseste Beispiel für Kolonialismus in der heutigen Welt ist der Stiefelabsatz der britischen Regierung auf der Gurgel des katholischen Volkes von Nordirland.«
Stan Switek (im Abhörwagen): »Wichtiges Waffengeschäft – so’n Blödsinn. Stattdessen nur dämliches Gequatsche.«

Miami Vice (1986): »Liebe und Tod« (S03E02)

von senest | permalink