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Montag, 02.02.2015, 18:08:59

(Pop-)Kulturkritik als karnevaleske Delikatesse

Betrachtungen zu »The Very Delicious Piece«

Mit ihrer Performance »The Very Delicious Piece« führen Christina Planas Leitão und Jasmina Krizaj nicht nur eine ›Nicht-Liebesgeschichte‹ auf, sondern bringen auch eine materiell-leibliche (Pop-)Kulturkritik auf die Bühne, die Bezüge zu dem durch Gilles Deleuze und Félix Guattari geprägten Begriff des ›organlosen Körpers‹ herstellt. Dadurch öffnet sich die Performance auch für kulturkritische Fragestellungen – so die Frage nach Kontrolle und Ausbeutung des Körpers in kulturindustriellen Produktions- und Verwertungskontexten. Hierbei misst der Artikel dem Bachtin’schen Konzept des karnevalesk-grotesken Körpers einen zentralen Stellenwert zu und nähert es dem Prinzip der Transversalität an. So wird deutlich, wie es der Performance gelingt, mit den Mitteln einer kulturindustriell verfassten Popkultur deren Strategien zur Disziplinierung und Instrumentalisierung der Körper zu unterlaufen und Fluchtlinien aufzuzeigen, die in ›andere Räume‹ im Sinne einer Heterotopie führen.

Der ganze Artikel in: etum – E-Journal for Theatre and Media Vol 2, No 1 (2015).

von senest | permalink